Tierkommunikation mit Reitpony Wallach Felino, 10 Jahre alt

Seit einem 3/4 Jahr lebt der 10jährige Wallach Felino bei seiner jungen Besitzerin L. Sie wollte eigentlich ein liebes Pony zum Ausreiten und für die Freizeit haben. Der in den Niederlanden gezogene Felino entpuppte sich allerdings kurze Zeit nach dem Kauf vom Händler als traumatisiertes, angstvolles Pferd mit großem Misstrauen gegen das Reiten und alles andere.


Tierkommunikation mit Felino

Erster Eindruck

Felino ist sehr misstrauisch gegenüber Fremden und mag erst gar nicht mit mir kommunizieren. Er wirkt ängstlich und sorgenvoll. Aufgeregt, schreckhaft. Rangniedrig ist er zurzeit und hat wenig Erfahrung in der Herde. Dahinter sehe ich aber einen lernwilligen und freundlichen Charakter, den er jedoch jetzt aktuell nicht ausleben kann. Seine Besitzerin L. zeigt er mir als junge, sanfte Frau, schlank mit längeren dunkelblonden Haaren. Sie ist besorgt um ihn, sehr liebevoll, gibt sich viel Mühe mit ihm. Er mag sie sehr. Er teilt mir mit, dass L. ihn günstig bekommen hat, er glaubt, dass er nicht viel Wert ist und alle enttäuscht. (Die junge Besitzerin bestätigt mir nachher den günstigen Kaufpreis des auffallend schönen Wallachs).

Hast du irgendwo Schmerzen?
Während ich mich in Felino hineinversetze, bekomme ich einen starken Kopfdruck, vor allem oberhalb des rechten Auges. Es fühlt sich an, als seien Nerven am Kopf in Mitleidenschaft gezogen worden.

  • Ich spüre auch im Bereich des Mauls empfindliche, aber auch taube Stellen.
  • Verspannungen im HWS Bereich, Widerrist, Übergang zum Widerrist
  • Sehnen der Hinterhand, unterhalb Sprunggelenk, vor allem rechts. Vielleicht eine Schwachstelle, vielleicht eine alte Verletzung.

Würdest du etwas an der Haltung ändern wollen?
Nein, es ist O.K. wie es ist. Er zeigt mir ein weißes Stallgebäude, eine dunkle Stallgasse, größerer Stall, steht auf Stroh. Er darf auf den Paddock, aber geht abends ganz gern in seine eigene Box, es tut ihm gut, wenn er nachts seine Ruhe hat. Wenn er in Ruhe liegen kann um sich zu erholen. Er trinkt am liebsten aus einem Eimer, lieber als aus der Tränke. Am allerliebsten ist er auf der Weide. Dort kann er sich erholen.

Was hast du früher erlebt?
Felino zeigt mir eine Reihe von unterschiedlichen Lebensphasen und Besitzern die er erlebt hat. Er wurde von seiner Mutter früh getrennt, kam dann offenbar nicht in eine Herde, sondern wuchs ohne Altersgenossen auf. Es fehlen ihm unbeschwerte Jahre mit anderen auf der Koppel. Wurde er als Fohlen offenbar bereits verkauft. Er zeigt mir eine blonde Frau, die ihn ausgebildet hat, dann eine dunkelhaarige Frau, einen ernsten männlichen Besitzer. Er ist durch mehrere Hände gegangen, teilweise nur kurz dort gewesen. Menschen machen Felino manchmal Angst. Früher war er in Holland, er wurde dort gezogen und angeritten. Ist aber schon länger in Deutschland.

Seine Ausbildung war ziemlich brutal und wenig einfühlsam. Eine blonde Frau hat sich an ihm ausgelassen,  er wurde auf den Kopf geschlagen und mit dem Gebiss traktiert. Er wurde auch verprügelt. Er wurde sehr viel longiert, dabei ausgebunden. Alles machte ihm große Angst. Ich sehe auch einen heftigen Sturz, den er an der Longe erlebt hat, wobei er auf dem Kopf landete. Ich sehe, wie er an einem Knotenhalfter longiert wurde. Sein Kopf ist sehr empfindlich. Er leidet viel unter Kopfschmerzen. Felino hat mehrfach Reiter abgeworfen. Er wurde daraufhin geschlagen und auch abgegeben.

Warum ist das Reiten so ein großes Problem für dich?
Reiten macht Felino Angst, weil er äußerst unangenehme, schmerzvolle Erfahrungen damit gemacht hat. Die Erinnerungen kehren immer wieder zurück, weil sie noch in seiner Energetik, in allen Zellen präsent sind. Er hat immer Angst davor, bestraft zu werden. Er hat wenig Vertrauen in Menschen sammeln können, wenn sie auf ihm sitzen, hat er Angst, was als nächstes passiert. Schmerzen beim Reiten sind vor allem im Bereich des Halses und Kopfes. Er hat Schwierigkeiten mit dem normalen Reiten, mit der Ausrüstung, mit Sperrriemen, engem Sattelgurt. Alles, was auf Nerven drückt, bringt ihn in Panik.

Macht dir die Arbeit mit L. Spaß, wenn ja, was am meisten?
Seine Besitzerin L. ist sehr nett zu Felino und das ist sehr wichtig für ihn. Er hat Angst, dass sie ihn wieder abgibt, dass sie ihn aufgibt. Er mag es, wenn sie mit ihm spazieren geht und mit ihm spielt. Wenn sie freundlich mit ihm spricht und ihn sanft an der Schulter krault. Felino ist eigentlich ein ganz liebes, bereitwilliges, sanftes Pferd, das gern vieles mitmachen würde, wenn die Angst ihn nicht hindern würde.
Wenn L. nett, aufmerksam und ausgeglichen ist, und er sich sicher fühlt, hat er schon Spass, etwas mit ihr zu machen. Bodenarbeit, Longe, Stangen, Tricks, Gelände. Am besten mit anderen Pferden in der Nähe.
Felino möchte wissen, ob er bei seiner jetzigen Besitzerin L. bleiben wird. Was L. mit ihm vorhat.

Nachtrag:

Felinos Besitzerin ist von der Tierkommunikation sehr bewegt. Sie versichert ihm, dass sie ihn behalten wird und bemüht sich sehr um die gemeinsame Erziehung. Sie arbeitet mit ihm zunächst vom Boden aus mit einer Trainerin und hat erste große Erfolge. Beim weiteren Reiten korrigiert sie nochmal die Strategie nach einer zweiten Tierkommunikation und verzichtet auf herkömmliches Vorgehen beim Aufsteigen mit Festhalten etc. Sie beginnt mehr direkt mit ihm zu kommunizieren und achtet darauf, ihn nicht herauszuholen, wenn er Ablehnung zeigt oder wenn sie aufgeregt oder gestresst ist. Nach einigen Wochen sind erste entspannte Ausritte durch Wald am langen Zügel möglich und Felino zeigt deutlich mehr Vertrauen in L.