Tierkommunikation mit Quarterhorse Wallach Firestorm, 10 Jahre alt

Firestorm ist ein Westernpferd, mit seiner jungen Besitzerin geht er regelmäßig auf Turniere. Sie liebt und betüttelt ihn sehr, dennoch zeigt er Verhaltensauffälligkeiten und Leistungsabfall, kann nicht mehr richtig geritten werden. Die Besitzerin ist sich unschlüssig, woher Firestorms Probleme rühren und befürchtet, dass es sich um Schmerzen handeln könnte. Jedoch wurde von tierärztlicher Seite wenig gefunden, bis auf die Tatsache, dass der Wallach sich oft verletzt ist nichts bekannt. Auch erklärt das nicht sein introvertiertes Verhalten.


Tierkommunikation mit Firestorm

Erster Eindruck

Firestorm ist ein ruhiger, fast apathisch wirkender Wallach. Er steht lustlos in seiner Box und wirkt auf mich passiv, tief frustriert. Vom Wesen her ist er sehr kooperativ, aber zur Zeit möchte er von Menschen nichts wissen.

Wie fühlst du dich in deinem Leben?
Firestorm hebt langsam den Kopf. Er wirkt vorzeitig gealtert und ohne Freude. Er wirkt sehr traurig, vielleicht sogar depressiv auf mich.

Was macht dich traurig?
Der Wallach kommuniziert mir ein Gefühl von Einsamkeit. „Ich bin immer allein. Ich hätte so gern mehr Kontakt zu anderen Pferden. Ich fühle mich so gefangen.“ Er zeigt mir einen Fuchswallach aus früheren Zeiten, den er vermisst.

Bist du zufrieden mit deinen Besitzern?
„Ich weiss es nicht. Sie kommen jeden Tag. Aber leider kann ich meine Menschen nicht zufrieden stellen. Ich fühle mich wie ein Versager. Ich mache so oft alles falsch. Ich weiß nicht, wozu ich überhaupt tauge.“

Firestorm hat ein geringes Selbstwertgefühl. Er hat das Gefühl, er wird nur bei guter Leistung geliebt. Es gäbe kein richtiges Leben neben der Arbeit. Leistung ist für seine Menschen sehr wichtig. Er ist ein Turnierpferd, das zur Zeit nicht mehr eingesetzt werden kann.

Was sind die Gründe, warum du nicht mehr kannst?
„Mein Körper macht nicht mehr mit und ich bin völlig durcheinander. Ich laufe und bewege mich falsch. Ich verspanne mich sofort. Immerzu tut mir alles weh. Der Sattel drückt. Ich bekomme schon Angst, wenn sie mich herausholen.“
Er kommuniziert mir auch Einsamkeit, Mangel an Freizeit und Ablenkung. Er leidet unter der Boxenhaltung ohne Auslauf.

Meinst du denn, dass es die Art ist, in der du geritten wirst, die diese Verspannungen auslöst?
Firestorm zeigt mir, wie er unter dem Westernsattel geritten wird.
Ruhiger Jog, Reiterin ein wenig unruhig auf ihm mit dem Schwerpunkt westerntypisch weit hinten. Firestorm tritt mit der Hinterhand wenig unter. Die Vorderhand ist überlastet. Rücken- und Halsmuskulatur wirken schwach auf mich. Der Hals ist waagerecht Nase an der Senkrechten, aber der Rücken zu wenig gewölbt, so läuft er ohne jegliche Losgelassenheit und Schwung. Er schafft so den Ausgleich nicht richtig, es herrscht viel Zug auf den Halsbändern. Firestorm erzählt, dass er seine Ausbildung zum Westernreitpferd schwierig fand und viele seiner generellen Probleme haben dort ihren Ursprung. Wie in der Westernszene häufig üblich wurde auch Firestorm teils mit viel Gewalt und Druck „gestartet“ und zum Turnierpferd ausgebildet.

Firestorm fühlt sich wie ein Instrument seiner Menschen, nicht wie ein Partner. Er bekommt viel Pflege und Wartung, aber zu wenig artgerechtes Leben. (Pferde sind hochsoziale Wesen!)
Firestorm teilt mit: „Meine Menschen machen so viel mit mir und tun viel an mir. Aber sie sehen mich nicht. Ich fühle mich manchmal wie ein Gegenstand.“ Er kann sich nciht richtig mitteilen. Hat das nie gelernt. Zieht sich in sich selbst zurück.

Body-Scan
Müdigkeit, Schlappheit herrschen vor. Der Wallach wirkt ausgebrannt, seelisch und körperlich angeschlagen.
Gleichzeitig: Unruhe innerlich, jeder einzelne Muskel kribbelt.

ich fühle Blockaden in folgenden Bereichen

  • HWS/ Widerrist/ Schultern
  • im Bereich des Übergangs BWS/LWS
  • ISG/ Becken
  • Im Bereich der Nieren
  • Magen, leichtes Übelkeitsgefühl
  • Muskelsystem/ Faszien fühlen sich verspannt an

Firestorm hat zu wenig „eigenes Leben“, eigenen Entscheidungen und an Vitalität durch Lebensfreude. Er funktioniert einfach nur. Er leidet unter einer Haltung und Nutzung, die zuwenig artgerecht ist.

Was sind deine Wünsche für die Zukunft?
Nach einer Weile zeigt er mir, dass er gern in einer Gruppe von Pferden leben würde. Dass er gern mehr eigenes „Pferdeleben“ hätte. Er hat nichts dagegen, mit seinen Menschen zu arbeiten. Aber er möchte gern mehr Entspannung dabei spüren und mehr Abwechslung. Und er möchte keine Schmerzen mehr haben. Er möchte wieder gesund sein und sich fitter fühlen.

Nachtrag:
Firestorm wird von nun an von seiner Besitzerin anders behandelt und trainiert. Sie beginnt ihn zu clickern und allmählich verbessert sich die Beziehung zwischen den beiden. Firestorm wird wieder aktiver, fröhlicher und kehrt ins Leben zurück.