Tierkommunikation mit bulgarischem Straßenhund Rijko, ca. 3 Jahre

Rijko, bulgarischer Straßenhund in einer Tierrettungsstation

Rijko lebt derzeit in einer Tierrettungsstation in Bulgarien. Er wurde im Sommer 2014 angeschossen und gelähmt im Wald aufgefunden, dann von einer Tierrrettungsorganisation aufgenommen, medizinisch behandelt und (soweit möglich) gesund gepflegt. Eine Vermittlung innerhalb Bulgariens schlug fehl, Rijko kam zurück in die Tierrettung. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich wieder. Eine Familie in Deutschland nahm Kontakt auf und begann, sich für Rijko zu interessieren.

Mit Rijko führte nicht nur ich, sondern auch noch zwei andere Tierkommunikatorin (Astrid und Katrin) eine Tierkommunikation durch, die vollkommen unabhängig voneinander fast identische Ergebnisse und Eindrücke erbrachte. Die neue Familie weiß nun wirklich, woran sie mit Rijko sein wird und was auf sie zukommt.


Wie geht es dir zurzeit?

Rijko vermittelt ein sehr trauriges, frustriertes Lebensgefühl. Er scheint wenig Hoffnung zu haben, da seine schlechten Erfahrungen ihn traumatisiert haben. Er weiß es aber zu schätzen, dass er in der Tierrettung versorgt und verpflegt wird. Und er schätzt es, dass er an seinem jetzigen Wohnort gut behandelt wird und weder Hunger noch Grobheit befürchten muss. Er ist dankbar für die Aufmerksamkeit und das Futter, dass er bekommt.

Hast du irgendwo Schmerzen? Wie geht es derzeit mit dem Laufen?

Wir lokalisierten Schmerzen im Becken (links) und im ISG-Bereich. Auch die Vorderbeine tun manchmal weh. Es fehlen im Muskeln in der Hinterhand, sein Rücken schmerzt manchmal aufgrund von Fehlhaltungen. Rijko hat Probleme beim Laufen, Sitzen und Liegen. Sein Ernährungszustand ist gut und Appetit ist bei ihm vorhanden, er mag sein Futter. Er hat derzeit aber wenig Bewegung, lebt im Zwinger und ermüdet beim Laufen schnell. Rijko fühlt sich zur Zeit unsicher mit anderen Hunden, aufgrund seines körperlichen Zustands. Er zieht sich zurück. Er empfindet sich als eingeschränkt und abhängig. Er ist nicht mehr er selbst.

Wie hast du gelebt, bevor du so schwer verletzt wurdest?

Auf der Straße. Rijko zeigte uns Bilder von einer Straße mit Häusern, auch eine Art Hof ist zu sehen. Daneben Felder und ein Stück Wald. Er lebt zusammen in einem losen Rudel mit ein paar anderen Hunden. Rijko musste seine Mutter früh verlassen. Er hatte bislang nie ein richtiges Zuhause und fürchtet sich vor Menschen. Er lebte von Abfällen und Mäusen und ab und zu warf ihm jemand etwas hin. Aber meist wurden die Hunde verjagt. Von Menschen kennt er hauptsächlich Grobheit. Er hat viel Brutalität bei Menschen erlebt, vor allem durch Männer. Er nimmt sich daher sehr in Acht.

Was hast du erlebt bei deiner letzten Besitzerin in Bulgarien, die dich nach einigen Monaten zurück brachte ins Tierheim?

Diese Frau wollte ihm helfen, aber schaffte es nicht. Sie war zu sehr beschäftigt mit ihrem eigenen Leben. Er lebt in einer kleineren Wohnung und kommt wenig raus. Die Frau mochte ihn, aber er war ihr nicht offen genug und sie konnte ihm nicht helfen. Er hielt sich zurück und versuchte, möglichst unsichtbar zu sein. Er wollte alles richtig machen, aber bekam immer wieder Angst vor Ablehnung. Der Mann macht ihm Angst.

Wie siehst du die Menschen?

Menschen lösen bei ihm Verunsicherung, je nach Verhalten auch Angst aus. Vor allem Männer. Er hat noch nie in seinem Leben eine enge Beziehung zu einem Menschen gehabt. Er versucht, sich unsichtbar zu machen, sich zurückzuziehen. Er erkennt, dass es manche Menschen in seinem Leben gab, die freundlich zu ihm waren. Dafür ist er dankbar. Und es gibt ihm ein bisschen Hoffnung, dass es noch mehr davon gibt. Aber derzeit (in seine aktuellen Verfassung) überwiegen die Zweifel und die Frustration. Er hat nur noch wenig Hoffnung, dass er sich eines Tages wohl fühlt in seinem Leben. Das Leben verwirrt ihn komplett und er findet es sehr schwierig.

Was hältst du von Kindern?

Rijko hat konkret keine schlechten Erfahrungen mit Kindern gemacht. Ob Kinder oder Frauen, er ist bei allen einfach erstmal vorsichtig. Er fürchtet sich insgesamt vor Grobheit. Er möchte nicht grob angefasst werden. Vor Männern hat er deutlich mehr Angst.

Was für einen Ort zum Leben wünschst du dir?

Er weiß, dass er in eine Familie nach Deutschland vermittelt werden soll. Er hat aber Angst, dass es wieder eine schlechte Erfahrung wird. Daher ist er sich unsicher, ob er sich etwas wünschen kann. Er kennt kein wirklich schönes Zuhause, wo er „er selbst“ sein kann und wirklich angstfrei leben kann. Die Angst war immer ein Teil seines Lebens. Immer auf der Hut sein. Wenn er an einen anderen Ort kommt, der besser ist, dann will er dort nicht mehr weg müssen.

Wir vermittelten ihm Bilder und Gefühle von dem Ort, wo er bald leben könnte, in einer neuen Familie. Es fällt ihm schwer, das anzunehmen. Er kann sich ein solches Paradies – wie es ihm vorkommt – nicht so richtig vorstellen. Er möchte einen Rückzugsort haben. Er möchte, dass man freundlich mit ihm spricht.

Allgemeiner Eindruck:

Rijko ist einverstanden, es nochmal mit einer Familie zu versuchen. Wenngleich er sich alles nicht richtig vorstellen kann. Er ist nicht sehr gesprächig. Aber hinter seiner schlechten mentalen Verfassung nehme ich einen Hund wahr, der wach, freundlich und an allem interessiert ist. Ein Hund mit Charakter, der ein harmonisches Leben in einer Familie mit der Zeit sicher lieben wird und dann vermutlich aufblühen wird. Aber er wird dazu viel Liebe und Vertrauen benötigen. Hinter der ganzen Angst verbirgt sich bei Rijko ein weiser, starker Charakterhund.

 

Nachtrag:

Rijko kam im Mai 2015 nach Deutschland zu uns.  Aufgrund der Ergebnisse in der Tierkommunikation hatten wir uns ihm bereits so nahe gefühlt, dass wir nicht anders konnten, als ihn in unsere Familie zu nehmen. 🙂
Und was soll ich sagen: er ist wirklich so! und besser, denn in Real Life übertrifft dieser bescheidene Hund all unsere Erwartungen. Er liebt die Kinder (und sie ihn) und ist fasziniert von dem Garten, in dem er nun herumlaufen darf. In weiteren weiteren Tierkommunikationen verriet er uns, dass er im letzten Jahr kaum draussen war, sondern meist eingesperrt. Dadurch hat sich sein Gesamtzustand verschlechtert. Als er zu uns kommt, kann er sich kaum auf den Beinen halten. Er leidet unter Depressionen und Angstzuständen. Wenn er Angst bekommt, versagen seine Beine vollkommen. Wir geben ihm ein neues Zuhause und die Chance, heil zu werden.