Tierkommunikation mit Schäferhund Merlin, 6 Jahre alt

Merlin ist ein deutscher Schäferhund, 6 Jahre alt und unkastriert. Seit 4,5 Jahren ist er bei seinem jetzigen Besitzer T., der ihn aus schlechter Haltung aus dem Tierschutz bekam. Davor hatte Merlin schon drei andere Besitzer. Er war wegen seiner Aggressivität anderen Tieren gegenüber, die er gnadenlos angreift, zum „Wanderpokal“ geworden. Egal welche Rasse oder Art, ganz gleich ob größer oder kleiner als er selbst, das Angreifen anderer Tiere war nur durch Isolation und Einhalten größter Vorsichtsmassnahmen zu umgehen. Merlin läßt sich schlecht an der Leine führen, hat schon mehrfach seine Besitzer umgerissen und auch vom Fahrrad gezogen. Auch Verhaltenstrainings, Hilfsmittel, Einzel- oder Gruppentrainings und Clickertraining hatte bis jetzt nichts an der Situation verändert. Die Tierkommunikation sollte helfen, mehr über die Hintergründe des Problemverhaltens zu erfahren und die Möglichkeit zu ergründen, mit ihm zu „verhandeln“.


 Tierkommunikation mit Merlin

Erstkontakt:Merlin reagiert skeptisch und geht erstmal „rückwärts“. Als ich beginne, mich in seinen Körper einzufühlen, reagiert er überdreht, hektisch. Aber dann lässt er es zu. Der Kontakt mit Merlin verläuft sehr stark über körperliche Gefühle, Emotionen und Bilder. Es gibt auch einige direkte Botschaften. Merlin wirkt wie ein sehr stark „unter Strom“ stehender Hund, der viel mit seinen Trieben beschäftigt ist und von ihnen geleitet und gesteuert wird ohne etwas dagegen tun zu können. Er ist offenbar Opfer seiner Triebe und Instinkte.

1. Wie geht es Dir im Moment (physisch und psychisch) ?
Im Bodyscan kommen diverse physische Empfindungen hoch: kribbeliges summendes Geräusch im Kopf, Herzrasen, Schwindel, Nackenschmerzen, leichte Rückenschmerzen, Magenschmerzen. Die ganze Tierkommunikation lang halten diese Gefühle an. Sie sind heftig und geben ein sehr deutliches Bild von den Ursachen seiner Verhaltensprobleme. Er ist sehr belastet von seiner eigenen Überdrehtheit.

2. magst Du das Futter welches Du bekommst?
Ich sehe ein Bild, auf dem Merlin nasses Futter bekommt. Er zeigt mir ein Bild, wie er sein Futter sehr schnell in sich hineinschlingt. Er findet, dass er zu wenig bekommt. (welcher Hund findet das nicht? Der empfundene Mangel kann natürlich auch von den fehlenden Vitalstoffen des industriell verarbeiteten Futters herrühren. Oder durch ein Zuviel an Zusatzstoffen ausgelöst werden. Später erzählt mir sein Herrchen, dass Merlin ein Premium Trockenfutter bekommt, welches vor dem Verfüttern mit viel Wasser eingeweicht wird).

Er mag es nicht, wenn ihm das Futter an der Nase klebt und er mag kein zu wasserhaltiges Futter. Auf die Frage, ob er Änderungswünsche am Futter hat, bekomme ich ein sehr starkes Verlangen nach Fleisch und Knochen signalisiert. Und er gab noch den Hinweis, dass er gern mehr vom Tisch – also vom Essen der Menschen – bekäme. (Wer fragt, bekommt solche Antworten;)

3. Wie geht es dir im Zusammenleben mit deinen Menschen?
Merlin übermittelte leider kein sehr glückliches Grund-Lebensgefühl. Er zeigte, dass er sich einsam und allein fühlt. Er übermittelte ein Gefühl von Dunkelheit und Enge, das entweder durch seine Umgebung, aber auch durch seine begrenzende Haltung herrühren kann. Er wirkt unruhig und getrieben. Er sorgt sich um sich und seine Menschen. Es fühlt sich wie im Käfig, wobei der Käfig vermutlich sein eigenes Innenleben ist, für das er keinen Freiraum empfindet. Er ist aber kein Zwingerhund, sondern lebt in der Wohnung mit seinen Menschen. Das Gefühl der Beengtheit kommt offenbar durch seinen Bewegungsmangel, da er nicht frei herumlaufen darf, sich dies aber sehnlichst wünscht. Es ist ein Teufelskreis, da sein instinkthaftes Getriebensein, seine starke Unruhe, und damit auch seine physischen Probleme, sich immer weiter verstärken, je weniger er sie ausleben darf.

4. Warum ziehst Du fast unentwegt an der Leine?
Bei dieser Frage vermittelte mir Merlin eine enorme Unruhe, ich spürte förmlich den Drang, wegzukommen, weiterzukommen, sich die Welt zu erschließen. Ich spürte ein starkes Kribbeln in den Armen (Vorderbeine beim Hund) und auch Herzrasen. Eine unglaubliche Sehnsucht nach Leben, ein Trieb nach Bewegung, nach schneller Bewegung überkam mich. Gleichzeitig übermittelte mir Merlin, dass er einen starken Drang nach dem Erobern von Revieren und dem Kontrollieren seines Revieres empfindet. Er ist sehr triebgesteuert. Bei all den sich überschlagenden Emotionen ist es ihm nicht möglich, kontrolliert an der Leine zu laufen.Durch die vielen Gefühle, die mir Merlin übermittelte, begann ich zu verstehen, warum er sich so ungestüm verhält.

5. Warum gehst Du auf alle Tiere los? ( aggressiv )
Da wir auf sehr physischer Ebene miteinander kommuniziert hatten, schickte ich Merlin zu dieser Frage ein Bild einer Katze und eines Kaninchens verbunden mit dem Fragezeichen, wie er sich beim Anblick dieser Tiere fühlt und was in ihm vorgeht. Ich wollte herausfinden, wie es sich für ihn anfühlt, diese Tiere zu sehen.Es kam wirklich ein sehr überzeugendes „ich sehe rot“ bei mir rüber. Wieder eine enorme Aufregung im ganzen Körper, steigender Blutdruck, sofortiger Speichelfluss und ein offenbar schwer kontrollierbares Gefühl von Wut und dem Wunsch diese Tiere zu überwältigen und zu beissen. Der Drang danach kam von ganz „unten“, absolut nicht vom Verstand gesteuert. Jedoch scheint sein Auslöser dafür in einer großen Wut und Eifersucht zu liegen. Merlin übermittelte mir aber auch ein deutliches Bild, dass in seiner Jugend dieses Verhalten belohnt wurde und der Verdacht kam auf, dass er scharf gemacht wurde. Inzwischen ist dieses Verhaltensmuster reflexartig und er hat sich absolut nicht im Griff dabei. Die Boshaftigkeit dieses Verhaltens ist ihm nicht bewusst. Aber er fühlt sich keineswegs gut dabei!!

6. Warum schnappst Du nach Bienen und Hummeln und frisst sie dann auch noch?
Merlin ist enorm maulfixiert. – Inter -essant war, dass ich sehr starke Maulgefühle von ihm übermittelt bekam. Er hat das Bedürfnis, viel aufzunehmen und über das Maul und das Fressen wahrzunehmen. Das Fressen dient auch der Selbstbelohnung wie auch der Selbstbestrafung. Es sind gute und schlechte Gefühle damit verbunden. Beim Menschen würden wir von Zwangshandlung reden. Das Fressen von Insekten erfolgt bei Merlin reflexartig, er kann es gar nicht steuern. Er frisst, beisst alles, was sich bewegt. Er reagiert sich damit ab, er hat dieses Verhalten tief verinnerlicht.

7. Warum frisst Du frisst Du Katzenkot, Pferdeäpfel usw.?
Die Antwort auf diese Frage erfolgte durch ein übermitteltes Gefühl: Das Fressen der Ausscheidungen anderer Tiere sind ein Ersatz für den Kontakt (und den Angriff) auf andere Tiere. Es ist bei Merlin eine Art verzweifeltes Dominanzverhalten.

8. Was würdest du gern verändern in deinem Leben, wenn du könntest?
Merlin ist selbst nicht so ganz zufrieden mit sich und seinem Leben. Er fühlt sich unruhig und kribbelig, dabei leer und einsam, vermisst eine Aufgabe und Betätigung. Konkret äußerte er, dass er sich einen guten Freund wünscht. Gleichzeitig hat er Zweifel, ob er selbst ein guter Freund sein kann.Merlin zeigt außerdem Verantwortung und Zuneigung für sein Herrchen. Er fühlt, dass es seinem Herrchen derzeit nicht immer gut geht und wünscht sich, dass es diesem besser geht. 

 

Nachtrag:

Einige Wochen später gab es bereits einige Verbesserungen bei Merlins Verhalten. Er bekommt nun eine Barfers Ernährung (Frischfleisch mit Gemüse) welche ihm sehr zusagt. Er bekommt mehr Bewegung und sein Besitzer geht mit ihm auch wieder im Wald spazieren. Auch fährt sein Besitzer wieder mit ihm am Fahrrad um ihn auszupowern. Zuhause ist er nun ruhiger und nicht mehr so aufgedreht. Er wirkt ruhiger und läuft ruhiger an der Leine. Wenn er anderen Hunden begegnet, bellt er nach wie vor und zieht auch an der Leine. Aber dabei ist er nun besser zu kontrollieren. Merlins Herrchen hat zwei Reikigrade und hat begonnen, dem Hund selbst Mental Reiki zu schicken. Auch dadurch wird eine Verbesserung der gesamten Situation begünstigt. Er hat selbst begonnen, mehr mit dem Hund zu kommunizieren und ihm Bilder von ruhigen Spaziergängen zu schicken. Er vermeidet, seine eigene Panik vor dem Ausflippen des Hundes auf diesen zu übertragen.