Tierkommunikation mit Wallach Sinero, 17 Jahre alt

Sinero ist ein Warmblutwallach, der sich weigert, aus seiner Tränke zu trinken. Seine Besitzerin D. machte sich darüber große Sorgen und sie probierte alles mögliche aus, um den Wallach dazu zu bringen, wieder aus der Tränke Wasser zu nehmen. Ursprünglich wollte sie die Tierkommunikation nur dazu nutzen, um dieses Thema zu klären, überlegte sich dann aber doch noch einige Fragen an ihren Wallach. Das Ergebnis war verblüffend und der Mehrwert für Pferd und Besitzerin dadurch unerwartet hoch.


 Tierkommunikation mit Wallach Sinero

Wie geht es dir? (seelische Befindlichkeit und Bodyscan)
Sinero zeigt sich mir als sensibler Wallach, der einen lieben und menschenfreundlichen Charakter hat und auch bereit ist, sein Leben in den Dienst des Menschen zu stellen.

Jedoch wirkt er auch etwas sorgenvoll und ängstlich. Er sehnt sich nach Liebe und Zuwendung. Derzeit fühlt er sich etwas isoliert. In seiner Box ist er nicht gern. Sein Ausdruck und Gefühlslage ist häufig anzutreffen bei Pferden, die viel in der Box stehen und nur stundenweise herauskommen, nur kurze und wechselnde soziale Pferdekontakte haben und die regelmäßig „traditionell“ dressurmässig geritten werden. Die Ausbildung von Sinero war traditionell „englisch“, und erfolgte mit Druck. Als Belohnung galt nachlassender Druck, bzw. festes Schlagen auf Hals und Rücken, vom Reiter meist als „Klopfen“ oder „loben“ gemeint und bezeichnet.

Beim Bodyscan fühlte ich physisch einen Druck im Nierenbereich, mittleren Rücken, unteren Lendenwirbelbereich sowie im Atlas. Dies kann vom Sattel kommen und/ oder von einer starken Halsbelastung durch eine zu enge Kopfhaltung begünstigt werden. Ich sehe Sinero mit sehr hoher Kopfhaltung laufen.

Nieren sind als Stoffwechselorgan schnell von Belastungen aus Futter, Wasser oder Medikamenten mitbetroffen. Aber als seelisches Muster stehen sie für Konflikte in der Partnerschaft. Die Gefühlsmuster Angst, Stress und Schock sind Gefühle, die häufig direkt die Nieren beeinträchtigen („es geht ihm an die Nieren“) Rückenprobleme sind ebenfalls häufig durch Angst und Verspannung verursacht, können aber auch mit der Niere zusammenhängen. Es passt zu dem leicht sorgenvollen Gefühl, welches Sinero mir die ganze Tierkommunikation lang vermittelt.

Eine tierärztliche Untersuchung mit Labortests sollte hier helfen, mögliche Schwachstellen im Organsystem aufzudecken. (Tierkommunikation ersetzt keine tierärztliche Untersuchung)

Warum magst du nicht mehr aus der Tränke trinken bzw. warum trinkst du so wenig?
Auf die Frage hin äußert Sinero, dass sich am Wasser selbst nichts getan hätte, es sei nicht schlechter geworden, aber er verspüre weniger Durst und hätte daher weniger Bedürfnis zu trinken. Aus dem Eimer trinke er lieber als aus der Pferdetränke. Er mag das Geräusch nicht sonderlich und es ist unangenehm, Druck ausüben zu müssen. Die Tränke wird daher nur im Notfall benutzt, wenn der Durst richtig plagt und nicht, weil es Spass macht, daraus zu trinken. Lieber trinkt Sinero frisches Wasser aus dem Eimer.

Wie fühlst du dich mit deinem Sattel (beim Reiten)?
Sinero zeigt mit Bilder von sich beim Reiten und gibt mir einen Eindruck in seine Gefühlslage beim „Gerittenwerden“. Er versucht, alles richtig zu machen und seine Reiterin zufrieden zu stellen, wird aber schnell unsicher, vor allem bei fordernden Hilfen. Druck beim Reiten mag er nicht so und erträgt es auch nicht gut. Der Sattel drückt ihn etwas im Bereich des hinteren Randes (unterhalb des Hinterzwiesels) vor allem im Galopp. Dies passt zu dem leicht stechenden Schmerz, den Sinero mir beim Bodyscan im unteren Brustwirbelbereich angezeigt hat. Aber auch im Bereich der Sattelkammer scheint er etwas zu drücken. Eventuell kommt die Kammer etwas zu tief zu liegen oder ist zu eng.

Gibt es zwischen D. und dir eine (besondere) Verbindung?
Sinero zeigt mir, dass sein Vorleben bei den früheren Besitzern stressig war. Er teilte mir mit, dass er häufig auf Turnieren eingesetzt wurde und ein Sportgerät für ehrgeizige Besitzer gewesen ist.

Er wollte raus aus diesem Leben und freute sich darauf, eine neue ruhigere Aufgabe bei seiner jetzigen Besitzerin zu bekommen. Er hängt sehr an D. und möchte gern bei ihr bleiben. Aber die gemeinsame Beziehung wird durch Stress und Erwartungshaltungen beim Reiten belastet, was Sinero so empfindet. „Ich kann es D. oft nicht recht machen. Das tut mir leid.“ Es macht ihn unsicher und besorgt ihn.
Die gemeinsame Beziehung ist dadurch belastet, da die derzeitigen Missverständnisse keine Vertrauensbasis ermöglichen.

Kommst du mit deiner Reitbeteiligung J. klar bzw. behandelt sie dich gut?
Er mag J. und sagt, dass sie sehr nett zu ihm ist.

Wie findest du den Stallpfleger B., der dich füttert und deine Box macht?
„Den Stallpfleger B. mag ich nicht so. Er ist schwer berechenbar und hektisch und ungeduldig. Ich gehe ihm lieber aus dem Weg“.

Möchtest du deinem Menschen noch etwas mitteilen?
„Es tut mir leid, dass ich oft deine Erwartungen nicht erfülle.“
„Ich habe manchmal Angst vor deinen Reaktionen.“
„Ich habe Angst vor Sporen.“


Nachtrag:

Sineros Besitzerin war etwas erschrocken über die Aussagen ihres Pferdes. Sie hatte zum einen den Rat von Reitlehrern und Kollegen befolgt und die (aus ihrer Sicht) notwendigen Maßnahmen ergriffen, um ihr „faules“ Pferd in Bewegung zu bringen. Gerte und Sporen gehörten bislang dazu. Vor allem weil Sinero sich in der Reithalle sehr unmotiviert zeigt und dazu noch ungern in die Ecken geht und dort sogar öfters scheut. Er trägt beim Reiten tatsächlich den Kopf sehr hoch und läuft im Hals sehr eng.

In einem längeren Gespräch erzählte sie mir, dass die Beziehung zu ihrem Pferd früher besser gewesen sei, sie seien zu der Zeit mehr im Gelände unterwegs gewesen, meist sogar nur mit Knotenhalfter und am langen Zügel. Ihr Pferd mit Sporen und Gerte durch die Ecken in der Reithalle zu zwingen, war ihr selbst auch nicht angenehm, sie hatte es aber gut gemeint und wollte damit etwas Positives für die Fitness ihres Pferdes tun.

Zwanghaftes Gymnastizieren des Pferdes in der Reitbahn kann jedoch mehr schaden als nützen, vor allem immer dann, wenn das Pferd dabei nicht die erforderliche Losgelassenheit zeigt. Aber nicht nur der Körper sondern auch die Beziehung zwischen Pferd und Reiter werden dadurch in jedem Fall belastet.

Wenige Wochen später hatte sich die Beziehung bereits verbessert. Der Stall war gewechselt worden und Sinero und seine Besitzerin waren hauptsächlich entspannt im Gelände unterwegs. D. ist nun auf der Suche nach alternativen Trainingsmethoden.

(Name und Foto wurden zum Schutz der Privatsphäre geändert)