Tierkommunikation mit Isländerstute Snerpa, 9 Jahre alt

Snerpas Besitzerin gibt vor der Tierkommunikation an, dass ihre 9jährige Isländerstute sich seit 6 Monaten nicht mehr gut reiten läßt. Sie habe das Pferd vor Jahren selbst eingeritten und meint, es sei dabei alles gut gelaufen. Tierarzt und Osteopathin hatten das Pferd in Behandlung und halten Snerpa für reitbar. Snerpa ist anderer Meinung und lehnt es ab, geritten zu werden. Die Tierkommunikation soll abklären, wo Snerpas Probleme mit dem Reiten herrühren.


 Tierkommunikation mit Snerpa

Snerpa stand bei unserer Kontaktaufnahme auf dem Paddock und schaute in die Ferne. Sie näherte sich dann aber ohne zu Zögern und war bereit für einen Austausch mit mir. Snerpa empfand ich als eine eher sanfte, recht feminine Stute, die sensibel und feinfühlig ist. Sie ist recht lebendig und bewegt sich gern. Im gesamten Gespräch äußerte sie den Willen und die grundsätzliche Bereitschaft, ihre Besitzerin L. zufrieden zu stellen. Sie ist hilfsbereit und möchte L. gefallen. Dass es derzeit mit dem Reiten nicht klappt, macht sie sehr unglücklich und sie leidet unter der Situation, ihre Besitzerin nicht wirklich zufrieden stellen zu können.

Wie geht es dir (Bodyscan)?

Snerpa zeigt mir, dass sie beim Reiten Schmerzen im mittleren Rückenbereich hat, im Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule. Außerdem im Bereich des Kreuz-Darmbeins (eher rechts) und außerdem noch im unteren Halswirbelbereich. Diese Schmerzen sind durch das Reiten entstanden und Snerpa führt die Beschwerden auf die beim Reiten eingenommene Körperhaltung zurück. Die Probleme sind in ihrem Schmerzgedächtnis fest abgespeichert und werden eventuell sogar psychosomatisch wieder real, sobald die Reitsituation eintritt. Ohne Reiter hat sie keinerlei Probleme.

Warum magst du nicht geritten werden?

Snerpa zeigt mir Bilder, wo sie mit äußerst hoher Kopfhaltung und viel Druck auf Gebiss und Zügeln relativ hart geritten wird. Snerpa äussert, dass ihr das Tragen des Gewichts von Reiter und Sattel zu schwer erscheint. Der Schwerpunkt des Gewichts drückt auf ihre empfindliche mittlere Rückenregion und verursacht Schmerz im Rücken. Mir zeigt sie, dass sie den Schmerz real empfindet. Es fällt ihr schwer, die Reiterlast auszubalancieren, was sie auch auf die Kopfhaltung zurückführt, die sie einnehmen muss. Sie gibt an, dass sie aus ihrer Sicht mehr Kopffreiheit bräuchte, um das Gewicht des Reiters besser auszubalancieren. Sie zeigt mir ein Bild mit hoher Kopfhaltung wo sie Schmerzen im Nacken verspürt und sofort verkrampft. Ausserdem hat sie Probleme mit dem Sattel im mittleren Rückenbereich. Der Sattel verursacht ihr Druckschmerz. Zudem hasst sie einen zu eng verschnallten Sattelgurt. Snerpa gibt an, dass sie sich beim Reiten in den letzten Jahren immer viel Mühe gegeben hat und alles richtig machen wollte. Nach und nach über die Jahre wurden die Probleme aber immer spürbarer und die Anforderungen an Snerpa veränderten sich. Es wurde mehr Taktreinheit und eine andere Haltung verlangt. Damit kam Snerpa an ihre (Schmerz)grenzen. Nun hat sie ein Verweigerungsmuster entwickelt und es ist wie ein Teufelskreis. Sie findet nicht mehr heraus. Sie äussert auch, dass sie Probleme mit dem Galopp hat.

Fühlst du dich wohl im Stall?

Grundsätzlich ja. Aber sie ist wohl noch nicht lange dort und vermisst Pferde vom letzten Stall. Sie ist noch nicht 100%ig eingewöhnt am neuen Stall.

Wie empfindest du die Beziehung mit deiner Besitzerin?

Snerpa liebt ihre Besitzerin wirklich und möchte ihr alles recht machen. Sie bemerkt, dass L. sich viel Sorgen um sie macht. Dass ihre gemeinsame Beziehung vorrangig über die Arbeit als Reitpferd definiert zu werden scheint, macht Blaka hingegen Sorgen und es macht sie befangen. Das Verhältnis zu ihrer Besitzerin war früher noch unbefangener und vertrauter von ihrer Seite. Sie wünscht sich die alte Zeit zurück, wo L. anfing, mit ihr ganz behutsam zu arbeiten und zu reiten.

Möchtest du etwas ändern?

Ja. Snerpa möchte, dass sie nicht mehr so geritten wird, wie zuletzt. Sie möchte nicht mehr in die Situation kommen, sich verweigern zu müssen. Es soll sich alles verändern. Snerpa weiss nur nicht wie. Sie gibt an, dass sie sanft und einfühlsam behandelt werden möchte. Dies würde auch meist passieren, nur – aus ihrer Sicht – nicht genügen beim Reiten.

Snerpa fehlen:

  1. Vertrauen (dass nichts passiert, was ihr weh tut)
  2. Entspannung (oder Losgelassenheit während der gesamten Trainingseinheit)

Snerpa Problem ist Anspannung durch die Erwartung von Schmerz. Eine Kettenreaktion, dadurch ein erworbenes Verhaltensmuster, führt zu automatischer Ablehnung, bevor es überhaupt zu neuem Schmerz gekommen ist.

Nachtrag:

Ich erfahre nach der Tierkommunikation von der jungen Besitzerin, dass Snerpa durch sie selbst zwar sanft angeritten, aber in den letzten drei Jahren von einem Islandpferde Trainer auf traditioneller Weise recht hart ausgebildet wurde. Dabei wurde tatsächlich viel Druck mit dem Gebiss ausgeübt, der Sattel war viel zu lang und sie wurde von dem Trainer angewiesen, die Islandstute rigide in den Tölt zu zwingen. Sie selbst wurde von diesem Trainer entgegen ihrem eigenen Gefühl immer wieder aufgefordert, die Stute auf diese harte, auch in Islandreiterkreisen inzwischen umstrittene, Methode auszubilden. Das Pferd wurde dabei physisch und psychisch verschlissen. Die Probleme mit dem Rücken und auch der Vertrauensverlust der Stute dem Reiten gegenüber hatte also sehr klare Ursachen.

Die Besitzerin der Stute hatte bereits vor der Tierkommunikation den Stall gewechselt, den Sattel verkauft und beginnt nun, sich nach anderen Reitansätzen umzuschauen. Mögliche neue Reitansätze können sein: Tellington Training, Longenkurs nach Babette Teschen, Bodenarbeit nach Branderup. Alles möglichst ohne Druck. Clickern für kleine Lektionen am Boden kann helfen, die Beziehung zu verbessern.

Bereits kurze Zeit später liess sich Snerpa wieder reiten.