Tierkommunikation mit Kater Teaser

Teaser kam bereits als Katzenbaby ins Tierheim. Er war immer schon neurotisch und vertrug die medikamentösen Behandlungen nicht. Im Alter von einem Jahr war er in einem psychisch so erbärmlichen Zustand war, dass er eingeschläfert werden sollte, denn er griff Menschen direkt an. Als A. ins Tierheim ging, um nach einem geeigneten Kater für ihre gleichaltrige Katze Gipsy zu suchen, sah sie Teaser verängstigt in der oberen Ecke am Gitter des großen Käfigs hängen. Man riet ihr von diesem Katre ab. Er hatte einen sehr schwierigen Lebensstart. A. entschied sich trotzdem für ihn, weil er sie sehr bewegte und sie sich zutraute, ihm zu helfen. Er fand sich in das gemeinschaftliche Leben in seiner neuen Familie ein, war aber immer sehr zurückhaltend bis scheu, verkroch sich meist auf einen Schrank oder seinen hohen Kratzbaum und ließ sich nur von seinen beiden Menschen berühren. Seine Gesundheit war nie gut und er war meist sehr dünn und fraß schlecht. Jahre später, als wir begannen, mit dem Kater durch Tierkommunikation Kontakt aufzunehmen, geschah ein erstaunlicher Wandel mit dem traumatisierten Tier.

Dies war das zweite Tierkommunikation mit Kater Teaser. Im Seminar hatte ich bereits das erste Mal über ein Foto Kontakt zu ihm aufgenommen. Dieses Mal traf ich das erste Mal physisch mit ihm zusammen. Es war erstaunlich, wie aufgeschlossen und vertrauensvoll er mir entgegentrat. Offensichtlich erkannte er mich aus dem ersten Gespräch wieder. Er setzte sich neben mich aufs Sofa und schnurrte mich mit weichem Blick aus seinen grünen Augen an. Ich durfte ihn vorsichtig berühren. Ich sprach mit seiner Besitzerin über seinen herabsetzenden Namen und entschied mich, ihn auch Son (auf Deutsch: Sohn) zu nennen, so wie sie das nun meist tat. Er schien das sehr zu mögen und verhielt sich mir gegenüber erstaunlich zugewandt.

Es war offensichtlich, dass er mit uns sprechen wollte. Während des Gesprächs saß er auf der breiten Sofalehne in Sphynx-Haltung und blieb die ganze Zeit so sitzen. Im Gespräch war er interessanterweise sehr gesprächig, fast überschlugen sich die Worte.


Tierkommunikation mit Son (Teasers neuer Name)

Hallo Son, wie geht es dir? Kannst du dich an mich erinnern?

Ja, ich erinnere mich! Es ist schön, dich zu sehen! Es ist so toll, dass ihr mit mir redet. Wunderbar ist das!

Du hattest uns bei unserem ersten Gespräch im Kurs viel von deinen Erlebnissen in deiner Kindheit mitgeteilt. Meinst du, du kannst diese schlimmen Erinnerungen allmählich verarbeiten?

Ja, ich denke schon. Es ist so gut, dass ich bemerkt werde, dass ich angehört werde. Ich fühle mich wie neugeboren. Meine Menschen sind ganz anders zu mir, seit sie mit mir sprechen.

Was hatte dir denn früher nicht gefallen?

Ich fühlte mich oft unsichtbar. Alles drehte sich meist um Gipsy und um die neuen Menschenkinder von A.. Mich schien keiner richtig zu bemerken. Ich fühlte mich wie ein Außenseiter. Manchmal lachten sie über mich und dachten, ich würde das nicht bemerken. Das hat mich sehr verletzt. Ich bin nicht so toll wie Gipsy, das weiß ich. Aber ich kann eben leider nicht so sein. Unsere Familie ist mir aber sehr wichtig und ich würde gern etwas beitragen, angehört und bemerkt werden.

Wie ist deine Beziehung zu Gipsy?

Gipsy ist O.K., wir kommen miteinander aus. Aber unsere Beziehung ist nicht intensiv. Sie meint schon, dass sie die Chefin ist und irgendwie ist sie das auch. Sie ist der Mittelpunkt der Familie. Für mich ist niemand richtig zuständig. Und mein Herrchen ist so selten da. (Er vermittelt mir das Gefühl von unfreiwilliger Einsamkeit).

Was wünschst du dir denn von deinen Menschen?

Ich wünsche mir, dass ich als erster von meinen Menschen begrüßt werde, vor Gipsy.
Außerdem hätte ich gern einen eigenen richtigen Korb und eine Kuscheldecke in der Nähe der Menschen, auf dem Sofa. Ich möchte nicht mehr Teaser genannt werden und es soll keiner mehr über mich lachen. Ich möchte gern Hähnchen und Käsepastete essen. Außerdem möchte ich eine kleine Maus zum Spielen haben.

Aha, gut dass du mir das alles sagst. Ich werde das deinen Menschen mitteilen.

Ich dankte Son für das freundliche Gespräch und für seine Offenheit.

Ich sah Son noch öfter, da seine Besitzerin und ich zu der Zeit befreundet waren. Auf diese Weise wurde ich Zeuge, wie er sich komplett veränderte, immer freundlicher und aufgeschlossener wurde und fast unentwegt schnurrte. Er scheint es nun sehr zu genießen, wenn Besuch da ist und ist immer ein freundlicher Gesprächsbegleiter, der mit seinem Schnurren und seiner zufriedenen Ausstrahlung die Schwingung im Raum erhöht. Er ist für mich ein interessantes Beispiel, wie sehr Tiere, über die gelacht wurde, unter ihrem Image leiden.

Nachtrag: Son (Teaser) teilte mir bei unserem vierten Gespräch – einige Monate später –  mit, dass er bald sterben würde. Diese Aussage war überraschend, erschütternd und vor allem auch insofern verwirrend, da seine Familie genau zu der Zeit im Urlaub sein würde. Er bat darum, dass alles entsprechend vorbereitet würde, da er wusste, dass seine Familie weg sein würde. Allein dass er dies wusste, verblüffte mich sehr.

Obwohl wir zu dem Zeitpunkt nicht sicher waren, dass Son den Zeitpunkt seines Sterbens korrekt vorausgesagt hatte, wurde natürlich dafür gesorgt, dass Son und Gipsy während der Abwesenheit der Besitzerin und ihrer Familie viel Betreuung hatten und auch die Betreuerin wurde entsprechend vorbereitet und gebrieft. Tatsächlich verstarb er friedlich und ruhig, einige Tage vor der Heimkehr seiner Familie, auf dem Sofa. Er war weiterhin eine ganze Zeitlang sehr präsent für alle und wurde mit viel Würde an einem schönen Ort bestattet.

(Name und Foto wurden zum Schutz der Privatsphäre geändert)